resa: (Ein Icon für's Traurigsein.)
Verschiedene Gefühle kommen und gehen in diesen Tagen und ein wenig Ärger brodelt auch immer noch in mir. Aber hauptsächlich bin ich im Moment einfach unendlich enttäuscht und das nicht vom Leben, sondern von einer Person. Einer Person, von der ich menschlich so viel gehalten habe und die mich nun genau auf dieser Ebene hat vollkommen hängen lassen. Zukunftsängste, was passiert jetzt mit mir? Klar, alle weiterhin da. Aber der größte Teil von mir versucht gerade erst einmal diese zwischenmenschliche Enttäuschung zu verdauen.
resa: (Ein Icon für's Traurigsein.)
Ich will ja niemandem hier die Illusionen nehmen, aber wenn ihr glaubt, das Leben in seiner abstrakten Form würde irgendwen für irgendwas belohnen, seid ihr leider auf dem Holzweg. Und wenn ihr meint, mein Leben sei ein tolles Beispiel dafür, wie man sich seine Erfolge erarbeitet, sich einsetzt, für sich und andere einsteht und dabei moralisch auch immer noch obenauf bleibt, erst recht. Ich reiße mir den Arsch auf, bin aber den Menschen, die die größten Stücke von mir halten und die mir lange, lange Hoffnungen gemacht haben, letztendlich doch nicht gut genug.

Ich habe in der letzten Zeit ja mal wieder einige Schläge einstecken müssen, aber der war jetzt eindeutig einer zu viel und bei weitem der härteste. Ich bleib jetzt erst einmal liegen, bis mir wieder einfällt, was am Aufstehen so toll sein soll.

G.

Feb. 17th, 2011 12:16 am
resa: (jump!)

Ich habe die beste Professorin, die es gibt auf der Welt. Ich habe ja schon relativ lange keine Lobeshymnen mehr auf sie gesungen, weil alles, was mit meiner nahen Zukunft/ihr als meiner Doktormutter zusammenhängt sehr, sehr ungewiss ist und ich darüber nicht gern nachdenke. Jetzt hatten wir aber letzte und diese Woche Vorstellungsgespräche am Institut und die FS-Mädels und ich waren als Fachschafts-/Studentenvertreter darin involviert und G., meine Professorin, eben auch. Und ich weiß mal wieder, was ich an ihr habe.

Das Ärgerliche ist nur, dass ich es nicht gut benennen kann... Es klingt so trivial, wenn ich sage: "Sie denkt mit", "Ihr ist wirklich wichtig, was die Studenten denken" und "Sie hat ihren professoralen Kopf nicht völlig in den Wolken". Sie kann außerdem kommunizieren. Auch nichts Besonderes, oder? Denkste! Das ist so selten, so verdammt selten hier, ich meine, dass jemand pragmatisch und effizient reden und zuhören kann! Ich habe in den letzten zwei Jahren sehr viele Kurse bei ihr besucht und bin so verwöhnt dadurch, dass mir im Kontakt mit den anderen Professoren immer häufiger auffällt, wie schwer es ihnen teilweise fällt, Diskussionen anzustoßen, am laufen zu halten und irgendwann auch auf ein Ende hinzuführen. (Natürlich finden es auch nicht alle Professoren gleich wichtig, dass die Studenten diskutieren und sie selbst in den Hintergrund treten.) Und während bzw. nach den Vorstellungsgesprächen fielen mir diese Fähigkeiten von ihr mal wieder sehr stark auf.

Oh Mann, oh Mann. In der letzten Woche, die so verflixt vollgestopft war mit Fachschaftsarbeit, habe ich mal wieder unglaublich viel über Hierarchie und Diplomatie gelernt - und natürlich über mich selbst. Das ist echt ganz schön wow. Und ich werde die Chance auch nutzen, Feedback von G. für uns abzuholen, denn sie nicht zu fragen, wie sie uns und unser Auftreten, unsere Argumentation etc. wahrgenommen hat, wäre eine furchtbares Versäumnis von konstruktiver Kritik. Ich meine, würde ich Prof. B. fragen, wie wir auf ihn gewirkt haben, würde er lächeln, glücklich aussehen (wie er's immer tut, der Glückliche!) und sagen, dass er unser Engagement unglaublich schätzt. Und was müsste ich dann nach Vorstellungsgesprächsmanier eigentlich antworten? "That didn't answer the question..."

Wie gesagt, manche Menschen kommunizieren eben effizienter als andere. Obwohl ich 'effizient' genauer definieren müsste, um ihm 'leeres Gelaber' ankreiden zu können, aber ihr wisst, was ich meine, oder? Jedenfalls, meine Professorin ist die beste der Welt und ich hoffe, dass ich, egal, wie lange ich noch hier sein werde, mir noch einiges von ihr Abschauen können werde. Ich wage ja gerade aus verschiedenen Gründen nicht mehr so ganz davon zu träumen, aber wie großartig wäre es denn bitte, wenn diese Frau als Doktormutter für ein paar Jährchen eine schützende Hand über meine akademische und auch persönliche Entwicklung halten würde? Oh Mann...


resa: (Was für eine seltsame Phase...)
Irgendwie dämmert's mir seit heute, dass ich ganz schön schief gewickelt bin, wenn ich weiterhin glaube, letztes Jahr sei verrückt und neu gewesen und hätte mir alles abverlangt, was ich vorzuweisen habe. Das wird ja nichts im Vergleich zu 2011. Es stehen Entscheidungen für die nächsten drei bis vier Jahre an, Kämpfe um meine Träume und die Suche nach der Kraft in mir, mal wieder für mich und nur für mich einzustehen. Es fühlt sich so an, als hätte ich die letzten zwei Jahre schön bequem als Teil eines Teams funktioniert, im Job, und wenn ich mal Kämpfe zu kämpfen hatte, dann für andere, in der Fachschaft. Mich jetzt mal wieder nur für mich stark zu machen, jagt mir, ganz ehrlich, einen ganz schönen Schrecken ein. Wie soll das denn bitte funktionieren? Passt das denn noch mit meinen Idealen zusammen? Ich mache mich für mich stark - nur für mich? Da fragt doch echt ein Teil von mir: "Könntest du nicht Sinnvolleres mit deiner Zeit und Energie anfangen?" Tja, wer weiß das schon so ganz genau.

Außerdem schließe ich immer mehr Menschen in mein Herz. Ich seh da große Dinge kommen, da rollt inzwischen was, was richtig Gewaltiges. Ich bin überrascht von mir selber, dass ich für meine Verhältnisse gerade so zügig Riegel um Riegel löse. Wo ist denn bitte meine Angst hin? Braucht es nur die richtigen Menschen, die zum richtigen Zeitpunkt kommen und einfach passen? Ich sitze echt da, manchmal diese Tage, und denke: "Warum sitzen wir eigentlich so nah beieinander?" und "Warum stört es mich nicht?" Ja, warum? Aber: Ich sitze auch nicht mit jedem/r gern so nah beieinander. Ich habe das Gefühl, für andere Menschen ist das mal wieder selbstverständlich, aber ich bin so verdammt selbstgenügend geworden im Alltag, dass es mich völlig vom Hocker reißt, wie sehr ich mich inzwischen auf den Kontakt und die Nähe mit den Menschen hier freue. Und ich will ihnen mein Herz ausschütten. Ihnen ins Gesicht! Ist das normal? Kann man Menschen, die die Macht haben, einem den ganzen Mist sofort wieder in die Hände zu drücken und wegzuschicken, echt vertrauen? Mach ich mir aus diesen tollen Menschen gerade echt Freunde?  Ich vorsichtiges, beziehungsscheues Ding?

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